Linde Küngoldingen


Schweren Herzens gibt das Wirtepaar Kuhn
die «Linde» Ende Oktober auf

Vor allem gesundheitliche Gründe führten zum Entscheid von Roland und Marlies Kuhn.

Klar ist inzwischen, wie es mit dem Gebäude in Küngoldingen weitergeht.

Sie feiern ihr 20-Jahre-Jubiläum – und gleichzeitig die Austrinkete. Am 28. Oktober verabschieden sich Marlies und Roland Kuhn-Giger von ihren Gästen und dem Hotel Restaurant Linde in Küngoldingen. Gratis-Getränke und ein Speisebuffet gibt es ab 17 Uhr.

Roland und Marlies Kuhn feiern am 28. Oktober ihr 20-Jahr-Jubiläum und gleichzeitig die Austrinkete.

Es sind gesundheitliche Gründe und das Alter, die zum Entscheid geführt haben, dass die beiden die «Linde» aufgeben. «Wir sind im Alter, in dem die Kraft nicht mehr reicht für alles», sagt Marlies Kuhn. Roland Kuhn, 67, kämpft schon länger mit gesundheitlichen Problemen, im vergangenen Frühling wurden sie schlimmer. «Dann fiel blitzartig der Entscheid, dass wir im Herbst aufhören», sagt er. «Ich mag nicht mehr. Aber ich wollte das Restaurant nochmals öffnen, um richtig Abschied zu feiern.»

Das Hotel Restaurant Linde in Küngoldingen wird abgerissen. Es weicht einem Neubau.

Bild: Janine Mueller

In der «Linde» im Mühlethal lernten sie sich kennen

Marlies Kuhn muss mit den Tränen kämpfen während des Gesprächs. «Mir fällt es rüüdig schwer. Ich leide zutiefst im Herzen», sagt die 66-Jährige, die in Strengelbach aufgewachsen ist und ihren Mann Roland später, als sie als Servicekraft arbeitete, in der «Linde» im Mühlethal kennenlernte. Roland Kuhn war dort rund 25 Jahre lang im elterlichen Betrieb als Koch tätig.

Vor 20 Jahren erhielten sie dann die Möglichkeit, selbst zu wirten. Das war am 5. August 2003. Roland Kuhns Vater gehörte damals auch die «Linde» Küngoldingen. So einige glaubten nicht an das Wirtepaar. Die «Linde» hatte damals einen schlechten Ruf. «Wir hatten grossen Respekt vor der Aufgabe», sagt Roland Kuhn. Aber sie hätten dann schon noch die guten Zeiten der Gastronomie erlebt.

Die guten Zeiten, als die Vereine regelmässig vorbeikamen oder Schweizer Meisterschaften im Kegeln in der «Linde» stattfanden. «Das hat viele Essen gebraucht und es lief gut», erinnert sich Roland Kuhn. Später seien die Teilnehmenden dann wieder mit ihren Familien vorbeigekommen.

Die Aufgabe des Betriebs fällt dem Wirtepaar schwer.

Bild: Janine Mueller

Die Leute bleiben heute nicht mehr sitzen

Obwohl Roland und Marlies Kuhn viele Jahre in der Gastronomie tätig waren, so seien die Corona-Jahre doch die einschneidendsten gewesen. «Seither kommen die Vereine noch weniger. Das ist traurig, denn ich habe mich immer gefreut, die Leute zu sehen», sagt Marlies Kuhn. Überhaupt habe sich die Gesellschaft gewandelt. Während früher noch bis spätabends am Stammtisch diskutiert wurde, gehen die Leute heute bereits spätestens um 9 Uhr abends nach Hause. «Sie bleiben nicht mehr sitzen», stellt Roland Kuhn fest. Und während früher fünf Leute in der Küche waren, so sind es heute noch zwei.

Den vielen Stress im Restaurant habe sie mit den positiven Erlebnissen mit den Gästen gut bewältigen können, sagt Marlies Kuhn. Die «Linde» habe immer sehr gute Gäste gehabt, auch solche, die von weit hergekommen sind. «Herzlichen Dank all jenen, die uns treu geblieben sind und uns unterstützt haben», fügt sie an.

Auch wenn ihnen der Abschied sichtlich schwerfällt, so freuen sie sich aber auch auf ihr neues Zuhause im Mühlethal. Dort lassen sie ein Haus umbauen. Grosse Pläne hat das Wirtepaar sonst nicht, «vielleicht noch etwas reisen», fügt Roland Kuhn an.

Das Gebäude wird abgerissen, ein Restaurant soll es weiterhin geben

Bereits vor rund einem Jahr hat das Wirtepaar Kuhn die «Linde» an die Floccari Liegenschaften AG aus Oftringen verkauft. Auf Nachfrage des ZT, verrät Rocco Floccari, welche Pläne die Firma mit der Liegenschaft hat. Demnach soll eine neue Wohnsiedlung namens Lindenpark entstehen. «Wir haben versucht, das bestehende Restaurant zu renovieren und neue Wohnungen hinzuzufügen. Leider war das vorhandene Gebäude aufgrund seines Alters nicht für diese Pläne geeignet, weshalb es abgerissen wird.» Es entstünden hochwertige Mietwohnungen mit einem hohen Ausbaustandard. «Diese Wohnungen sind ideal für Personen, die geräumig und in einer ruhigen Umgebung leben möchten», so Floccari. Damit werden sicher auch ältere Generationen angesprochen. «Die Wohnungen sind selbstverständlich auch für jüngere Mieter zugänglich», ergänzt Floccari. Es entstehen Wohnungen mit 2,5 bis 4,5 Zimmern. Die genaue Anzahl an Wohnungen ist noch nicht klar, es dürften zwischen 15 bis 20 sein. Die Kegelbahn wird nicht erhalten bleiben, die Firma Floccari Liegenschaften AG plant aber ein Restaurant mit dem Namen Linde in der Überbauung. «Wir möchten unseren Mietern die Bequemlichkeit bieten, eine Verpflegungsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe ohne grossen Aufwand zu finden», erklärt Rocco Floccari. Diese Nähe zu einem Restaurant spreche insbesondere die ältere Generation an, die «diese Annehmlichkeit sicherlich zu schätzen weiss». Am 19. Oktober findet um 17.30 Uhr ein Informationsabend in der «Linde» für Anwohner statt. (jam)

Die Firma Floccari Liegenschaften AG will das Gebäude abreissen und einen Neubau mit 15 bis 20 Wohnungen erstellen. Geplant ist auch ein Restaurant.

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